Fast genau auf ihrem dritten Geburtstag kam Paulas erster Wurf. Wir hatten lange einen besonders feinen Rüden gesucht, weil dieser Wurf doch ganz besonders gut werden sollte. August the Joybringer war schließlich der Rüde unserer Wahl. Bei dem Namen konnte es doch eigentlich nur gut gehen!

Nun hatten wir zum ersten Mal die Qual der Wahl: Welche von den drei schwarz-weißen Hündinnen sollte es werden? Recht bald konnten wir uns für Amy entscheiden: Sie war als Welpe sehr kräftig und zeigte auch ein schönes Temperament - außerdem war sie fast ein identischer Zwilling von Arthur, einem Rüden, den wir auch sehr gerne mochten und der sehr vielversprechend wirkte.

Im April verließen uns die anderen Welpen - nur Austin und unsere kleine Amy waren noch übrig. Es war eine schöne Zeit mit den beiden Welpen. Sie spielten viel miteinander und wir hatten eine Menge Spaß mit ihnen. Wir hatten uns vieles für unseren kleinen Hund vorgenommen, nun wurden diese Dinge halt zu zweit gemacht. Wenn man mit zwei jungen Hunden nach Hamburg fährt, wird das nicht wirklich eine Shopping-Tour: Mit den Hunden wird dann der aufregende Fahrstuhl bei Soprtscheck ausprobiert, schnell ein Buch bei Thalia gekauft und ansonsten steht man viel und beantwortet die Fragen der vielen Hundefreunde. Im Hinterkopf hat man immer das "Hoffentlich": sie sind ja zuverlässig stubenrein, aber in dieser aufregenden Situation.., hoffentlich...!

Bis kurz vor den Sommerferien blieb Austin, dann hatten wir Amy allein.

Ich war dabei, als August seinen Anteil zu diesem Hund beigetragen hat, aber irgendwoher muss da noch ein anderer Einfluss sein: Amy schwimmt wie ein Seehund! Es ist deutlich zu sehen, wie ihr das Schwimmen Freude macht. Der Elbspaziergang wird erst schön, wenn ein Stöckchen richtig weit in die Elbe fliegt und sie den anderen zeigen kann, dass sie die größte Schwimmerin ist. Letztens habe ich wirklich einen Seehund in der Elbe gesehen, manchmal kommen sie fast bis Hamburg.
Schade, dass an diesem Tag Amy nicht dabei war - vielleicht hätten sich die beiden ineinander verliebt!

Bei ihrem ersten Dänemarkurlaub war die Dünung stärker als bei uns an der Elbe. Amy wurde von einer Welle überrrollt, das ist der Moment, wo das Herz des Hundebesitzers sinkt. Sie kam wieder hoch, schaute sich um und ließ sich von der nächsten Welle tragen. Inzwischen ist sie begeisterte Wellenreiterin.

Traurig war sie im Herbst 2001. Auch da war Dänemark angesagt, aber ihr Körper machte ihr einen Strich durch die Rechnung: Mit den Vorderläufen ließ es sich gut laufen und schwimmen, aber der Rest des Körpers! So muss sich der Wolf vom "Wolf und den sieben Geißlein" gefühlt haben. Damals wussten wir noch nicht, wie viele wackere kleine Welpen eine knappe Woche später kommen würden: Mit neun Babys im Bauch ist es wohl wirklich etwas beschwerlich. Außer dem kleinen blauen Daydreamer, der nach drei Tagen gestorben ist, sind all die Jungs aus dem D-Wurf inzwischen schöne erwachsene Rüden.

Amy ist eine Jungen-Mutter: In drei Würfen (D-Wurf, F-Wurf und H-Wurf) hat es 14 Amy-Söhne und nur zwei Töchter gegeben.

Ganz rechts sehen Sie Amy als stolze Siegerin: 1. und 2. Platz! Links daneben mein Bochdi, der mit ihr zusammen den 2. Platz errungen hat. Wobei wollen Sie wissen?
Gestern war "Sommer"fest vom Club für britische Hütehunde Hamburg in Ammelinghausen. Unser neuer Sportwart hatte sich als sportliche Einlage einen witzigen Parcour ausgedacht: Es galt mit dem Hund an der Leine in Schlangenlinien zwischen Bäumen hindurch zu laufen oder gehen, einen echten Slalom zu absolvieren, über ein kleines Hinderniss zu springen und dann zwischen zwei Bäumen eine kleine Limbo-Übung zu absolvieren. Puppeneinfach sagen Sie? Von wegen! Die gleiche Hand, die den Hund führte, musste auch ein Tablett mit Wasserbechern ans Ziel bringen. Und dann musste man noch vorher ansagen, welche der drei angebotenen Leckereien der Hund fressen fressen würde.
Mein Mann und ich wussten beide sofort, dass wir mit unserer lieben und gut trainierten Amy beste Chancen haben würden. Glücklicherweise wurde auf vorsichtige Nachfrage zwei Menschen der Start mit dem gleichen Hund erlaubt. Wer weiß, wo derjenige platziert worden wäre, der es mit unserer lustigen India probiert hätte.

Liebe Amy,

der Abschied von dir tut weh. Dreizehneinhalb Jahre hatten wir eine gute Zeit miteinander und in den letzten Wochen haben wir erkannt, dass du dich nun langsam auf den Weg zu Paula machst. Sonntagsmittags bei herrlichstem Sonnenschein, direkt aus deinem geliebten Garten, war es hoffentlich nicht so schwer, diesen Weg zu finden!